Viele Menschen gehen zum Yoga, um Sport und Akrobatik zu machen. Aber ist das Ziel des Yogas nicht ein anderes?!
Die Körperhaltungen im Yoga, “Asana”, haben nichts mit Sport und Gymnastik gemeinsam.
Das Ziel ist nicht, durch Anstrengung größere Muskeln zu bekommen oder im oberflächlichen Sinn gelenkiger zu werden. Das Dehnen der Muskeln und der Druck auf innere Organe wird sehr achtsam, ohne Gewaltanwendung und starker Willensanstrengung durchgeführt.
Einige Yoga- Fachleute sprechen” von einem meditativen Beobachten des Spannungsgefüge” und einer “sanften Blutgymnastik der inneren Organe”.
Auch die gymnastisch anmutenden Vorbereitungsübungen in einer Äsana-Reihe unterscheiden sich dadurch, das sie mit Achtsamkeit und Bewusstheit durchgeführt werden.
Wesentlich in der yogischen Körperarbeit, dem Hatha-Yoga, ist die Körpererfahrung, dass Erlangen eines Körperbewusstseins. Wobei in den Asana entscheidend ist, einen (inneren) Zustand zu erreichen (“einen glücklichen Raum zu schaffen”), als eine äußere Körperposition einzunehmen.
Der Begriff “Asana’
Der Begriff “Asana” leitet sich von der Sanskritwurzel “as” ab und bedeutet: bleiben, sein, sitzen, in einer bestimmten Position eingerichtet sein.
Von einem gelungenen “Asana” werden zwei Qualitäten verlangt:
Festigkeit und Aufmerksamkeit
oder
Stabilität und Bewusstheit
Das Besondere an den Asana-Strukturen ist ihre Wirkung auf die feinstofflichen Zentren. Das Ziel des Yoga ist es, die feinstoffliche Energie prana zu wecken und zu leiten. Dies geschieht durch den mittleren Weg-susunma nadi-durch die cakra.
Weitere wichtige Qualitätsmerkmale von Asana sind:
– Körperpolaritäten (z.B. rechte und linke Körperseite) sollen wahrgenommen und ausgeglichen werden.
Lösen von körperlichen Spannungen und Atem-blockaden.
-durch äußere Geschlossenheit oder Sammlung die innere Zentrierung und Offenheit gegenüber dem Transzendenten erreichen.
– den Körper kräftig genug machen, dass er die starke energetische Wirkung fassen kann, ohne zu zerbrechen.
– mit Hilfe des achtsamen Beobachtens des Atemstromes soll die natürliche Anpassungsfähigkeit (Balance) des Körpers erspürt und in den Alltag hineingenommen werden.
– alle äsana sollen sich auf das Rückgrat beziehen und den Übenden für die nächsten Übungs-schritte (pranayama und Meditation)vorbereiten.
Nicolai Romanowski, seit dreißig jahren Yogalehrer bietet Yogakurse für Körper, Seele und Geist an der Vhs Neukölln, Hellersdorf und City-West, an, sowie Weiterbildungen zum Entspannungs-/und/oder meditatitionslehrer an